Was malt Zanella? Portraits mit einem unbestechlichen Blick für das eigentümlich Charakteristische. Wer „schön“ davonkommen will, muss besser zum Fotografen gehen.
Ortsansichten entstehen, vertikal gestreckte Gebäude von hoher Dichte. Ausgeklügelte Verschachtelungen mit kubistischer Tendenz. Daneben Landschaften wie Fleckerlteppiche und Dörfer wie Vogelnester. Unbewusste Erinnerungen vielleicht an den verlorenen Böhmerwald? Über manche Bilder breitet sich ein seidiger Schleier. Ungemischte grelle Farben, sagt Zanella, würden ihn in seiner Entfaltung hemmen.
Die Jahrtausendwende zeitigt für Zanella einen schöpferischen Wendepunkt. Seine künstlerischen Anliegen verlagern sich. Ein Netzwurf mag genügen: Der Wald und der Weltraum, das Waldsterben und die Eroberung des Alls, konkret-bedrohliches und fantastisch-imaginäres gedeihen jetzt nebeneinander. War der Wald für Zanella zuvor mehr oder weniger Kulisse, so wird er jetzt zum hochaktuellen Problemfall und zur Anklage.
Kunsthistorikerin Heike Sommer schreibt über die Waldsterben-Bilder: „Allein schon die Wahl der Farbtöne